Jahrelang herrschte Dürre im Land der MTB-PowerMeter. Seit Kurzem kann man bei genauem Hinsehen jedoch einzelne erfolgreiche Sprösslinge entdecken. Einen davon durften wir genauer unter die Lupe nehmen: Die neuen X-Power Pedale vom deutschen Hersteller SRM. Welche ungeahnten Hürden sich während des Tests aufgetan und welche Eindrücke an dessen Ende bestehen blieben, erfahrt ihr hier.

Das Warten hat ein Ende. Seit Anbeginn meiner „Rennrad-Karriere“ fahre ich mit SPDs, also Shimanos MTB-Pedalen. Verständlicherweise werden sie am Renner immer ein klein wenig geächtet. Viel zu schwer, kaum aerodynamisch und kleine Kontaktpunkte – die Argumente kennen wir.
Dennoch liefern sie auch Vorzüge: beidseitiges Einsteigen ins Pedal, profiliertes Schuhwerk mit dem man gut und gerne eine ganze Stadt besichtigen könnte sowie die Möglichkeit, einen Schuh am Rennrad, Spinning-Bike und MTB zu verwenden. Das Mehr an Komfort ist schlichtweg unbestreitbar. Ein bestimmter Wermutstropfen blieb allerdings für lange Zeit bestehen: Wattmessgeräte existierten nicht.

Erst vor wenigen Jahren wurde diese Lücke von namhaften Herstellern entdeckt und passende Produkte entwickelt. In meine Stube haben es die X-Power Pedale von SRM geschafft und der erste Eindruck lässt keine Wünsche offen. Wetterfest sollen sie sein (Schutzklasse: IP 67) und dank 70mAh Lithium-Polymer-Akku entfällt auch das lästige Wechseln einer Batterie.
Diese Tatsache lässt das Herz des umweltbewussten und zeitgleich ambitionierten Radfahrers definitiv höher schlagen. Eine Akkuladung hält dabei bis zu 30 Stunden wobei man auf den Ladungsverlust im Standby achten sollte: Bis zu 5% verlieren die Pedale pro Tag.

Angesteuert werden sie mittels Smartphone-App. Die Verbindung klappt an sich reibungslos und alle notwendigen Informationen und Bedienmöglichkeiten lassen sich einfach finden. Auch die Verknüpfung zu anderen Geräten (in meinem Fall: Wahoo Elemnt Roam) funktioniert auf Anhieb. In Sachen Konnektivität lassen die Pedale von SRM also keine Punkte liegen. Gänzlich frustfrei soll der Test dann aber doch nicht verlaufen.


Um die Pedale zu laden werden zwei magnetische Ladeklemmen mitgeliefert. Diese widerum befinden sich auf über 2m langen Mikro-USB-Kabeln wofür der Hersteller definitiv einen großen Pluspunkt bekommt. Durch die üppige Kabellänge und v.a. durch das Vorhandensein zweier (!) Kabel, gestaltet sich die Suche nach einer passenden Steckdose kinderleicht.

Als wesentlich mühsamer erweist sich hingegen das korrekte Anbringen der Ladeklemmen. Zeigt der Ladepol des Pedals nämlich in Richtung des Kurbelarms, kann es sein, dass die Ladeklemme nur schwer am Pedal befestigt werden kann. Der Platz zwischen Ladeklemme und Kurbelarm ist dermaßen gering, dass die Ladekontakte offenbar nur schwer zueinanderfinden. Ganze drei Anläufe waren notwendig, um den gewünschten Erfolg sicherzustellen und ein Laden zu ermöglichen.

Weiß man jedoch erstmal um diese knifflige Stelle Bescheid, bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder übt man das vorsichtige und exakte Anbringen der Ladeklemme oder man schraubt das Pedal nochmals aus dem Kurbelarm und versucht es so einzusetzen, dass der Ladepol vom Tretlager wegzeigt. Dadurch gestaltet sich das Laden wesentlich einfacher und die Klemmen bleiben eher in Position.
Generell gilt zu erwähnen, dass die Kabel während des Ladevorgangs tendenziell unberührt bleiben sollten. Starke Bewegungen führen dazu, dass sich die Magnetklemmen vom Pedal lösen bzw. durch Schiefstellung den Kontakt verlieren.

Unser Fazit zu den X-Power Pedals von SRM:
Ist das Laden aber erst einmal geglückt, steht einer genussvollen Fahrt nichts mehr im Weg! Die Pedale werden mit passenden Cleats ausgeliefert und leisten, was sie sollen. Sie liefern verlässlich Feedback über das Geschehen unter meinen Sohlen und machen definitiv einen robusten Eindruck. Verbindungsabbrüche zum Radcomputer oder vergleichbares konnten nicht festgestellt werden. Überdies zeigt die LED verlässlich den kritischen Ladestand an und liefert damit alle nötigen Infos.
Lediglich die angezeigten Leistungswerte gereichen meinen Ansprüchen in keinster Weise! Kritik hierfür verdient allerdings nicht der Hersteller sondern lediglich der Konsument – nämlich ich.

Autor: Lukas