Neuberg an der Mürz ist bekannt für seine Glasbläserei und den Münster. Beim hölzernen Dachstuhl der Hallenkirche, aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, handelt es sich immerhin um den größten und bedeutendsten erhaltenen Holzdachstuhl des deutschen Sprachraums. Neuberg an der Mürz ist allerdings auch noch für etwas Anderes bekannt – nämlich den Mürztaler Oberland Triathlon. Exakt der war unser Ziel am vergangenen Wochenende und der Besuch hat sich definitiv gelohnt.
Aus 1 mach 2
Ein angekündigtes Gewitter, eine Anfahrt von 1,5 Stunden und etliche Absagen anderer Teammitglieder stimmten unsere beiden Athleten Thomas und Lukas nicht gerade fröhlich. Mit einer Anmeldung für die olympische Distanz im Gepäck, ging es dann trotzdem ins schöne Mürztal. Dort wurden wir bereits von unserem Teammitglied in spe erwartet. Niki hat sich für diesen Tag die Hobby-Distanz vorgenommen.

Eine lange Anreise (mit viel Zeit zum Nachdenken), sowie eine defekte Klimaanlage können wohl ansatzweise als Erklärung für folgenden Geistesblitz herangezogen werden: Noch im Auto entschieden wir uns, nicht nur bei der olympischen Distanz zu starten, sondern auch unseren Freund Niki bei der Hobby-Distanz zu unterstützen. Gesagt, getan!

Nachdem das Antreten bei beiden Disziplinen so nicht geplant war, waren wir über die verlängerten Öffnungszeiten des Wettkampfbüros sehr erfreut. Die Nachmeldung war schnell erledigt und das Einrichten der Wechselzone gelang uns im Handumdrehen. Selbst für den obligatorischen WC-Gang vor dem Bewerb blieb ausreichend Zeit.

Im Zuge der Rennbesprechung wies uns die Rennleitung mit den Worten „Vagessts des Intanet!“ auf die verkürzte und abgeänderte Streckenführung hin. Dies kam uns nicht ganz ungelegen, immerhin sollte dieser Bewerb nur zum Aufwärmen dienen.
Hier lässt sich noch einiges verbessern…
Entgegen unserer Erwartungen verlief der Hobby-Bewerb nicht komplett reibungslos. Bei einem unserer Teammitglieder rebellierte der Magen (auch für andere Wettbewerbsteilnehmer deutlich erkennbar), wodurch die Vorfreude auf die bevorstehende olympische Distanz spürbar getrübt wurde.

Nichtsdestotrotz ging es eine Stunde nach unserem ersten Zieleinlauf, ein zweites Mal an die Startlinie. Während Thomas eine tolle Schwimmzeit in den Teich zauberte, konnte man bei Lukas nur zaghaften Vortrieb feststellen. Der treffendste Vergleich ließe sich vermutlich, mit der zuvor am Südufer entdeckten, toten Kröte herstellen.

Die Radfahrt lieferte dann bezaubernde Einblicke in die Schönheit des Mürztals. Die leicht ansteigende und kupierte Streckenführung führte unsere beiden Mitglieder bis zum Wendepunkt nach Frein. Durch den Tunnel und entlang der Mürz ging es dann wieder zurück zur Wechselzone.

Etwas gewöhnungsbedürftig erwies sich die Laufstrecke. Auf Wiese und Schotter waren zwei Runden zu absolvieren. Gespickt mit einigen Höhenmetern, lassen sich hier natürlich keine Top-Zeiten erlaufen.

Ungeachtet dessen, lieferte die Laufstrecke einen wunderschönen Blick auf den Münster (und den anfänglich erwähnten Holzdachstuhl) sowie auf die herannahenden Gewitterwolken.
Eine Kuchenorgie zum Abschluss
Im leichten Nieselregen liefen wir ins Ziel ein – vorbei am ambitionierten Moderator und direkt zum Kuchenbuffet. An dieser Stelle möchten wir allen Helferinnen und Helfern nochmals herzlich danken! Wir haben uns durch sechs verschiedene Kuchensorten gekostet – und jede davon war herrlich!

Zusammenfassend muss man wohl wirklich sagen, dass sich unsere Anreise durchaus gelohnt hat. Selten konnten wir eine derart entspannte Atmosphäre genießen und selten konnten wir eine ähnlich schöne Strecke vorfinden. Lediglich die Laufstrecke machte uns ein wenig zu schaffen, dafür wurden wir allerdings mit einem tollen Ausblick und grandiosen Helfern an der Strecke entschädigt.

Unserer Meinung nach, eignet sich dieser Bewerb nicht für persönliche Bestzeiten. Wer allerdings die entspannte Atmosphäre und die Landschaft genießen möchte, ist hier genau richtig!
© Lukas