10 Tipps für den Gebrauchtrad-Dschungel!
Du bist auf der Suche nach deinem ersten (gebrauchten) Rennrad, weißt aber nicht, worauf du achten musst? Üblicherweise tritt spätestens bei folgendem Anblick Ernüchterung ein:
Anzeigen, über Anzeigen, über Anzeigen…
Tausende Fahrräder mit seitenlangen Artikelbeschreibungen und Begriffen wie „Ritchey WCS Evo Curve“ oder „Ultegra 6800“ werden dir präsentiert. Wenn die Website vor dir wie ein undurchsichtiger Dschungel wirkt, bist du als Einsteiger in den Rennrad- oder Triathlonsport teilweise schnell überfordert.
Aber keine Panik! In den nächsten zwei Wochen werden wir dich mit wertvollen Informationen versorgen. Mit unseren 10 Tipps bist du perfekt für deine erste Gebrauchtrad-Suche gewappnet! Tipps 1-3 gibt’s heute:
#1 – Rennrad hier, Rennrad dort…
Gebrauchte Rennräder kann man mittlerweile fast überall kaufen. Egal ob am Flohmarkt, im Sportgeschäft, bei Freunden oder eben im Internet. Je nach Anbieter machen sich Preisunterschiede bemerkbar.
Den Freundschaftspreis schlägt natürlich kein Anbieter dieser Welt. Sollte deshalb jemand in deinem Bekanntenkreis ein Rennrad verkaufen, ist dort die Wahrscheinlichkeit am Höchsten, das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen. Vorausgesetzt: das Rennrad passt zu deinen Körpermaßen und erfüllt deine Ansprüche. Wird ein Rennrad nämlich trotz zu kleiner Rahmengröße o.ä. nur aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses gekauft, verliert man mit Sicherheit schnell die Freude am Fahren und das Rad landet in der Ecke.
Die wohl größte Plattform für den Gebrauchtradverkauf ist das Internet. Hier findet so ziemlich jeder, was er sucht. Internetseiten wie Willhaben.at, Shpock.com, Bikeboard.at oder aber auch Facebookseiten wie Triathlon Verkaufen/Kaufen/… oder Rennrad bieten sich zur Gebrauchtradsuche an. Hier kann man mit den Verkäufern persönlich in Kontakt treten, um etwaige Unklarheiten bei der Artikelbeschreibung aus dem Weg zu räumen. Natürlich können diese Gespräche auch zur Preisverhandlung genutzt werden, wodurch sich im Internet meistens bessere Preise als z.B. im Sportgeschäft erzielen lassen. Wichtig: Preise vergleichen! (dazu mehr im 4.Teil unserer Serie!)
Einige Sportgeschäfte bieten den Verkauf von gebrauchten Rädern an. Da das Sportgeschäft hier als Zwischenhändler (zwischen Verkäufer und Käufer) fungiert, steigt natürlich auch der Preis. Üblicherweise sind die verkauften Räder aber zumindest frisch gewartet. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man mit dem Verkäufer vor Ort vielleicht noch ein wenig über den Preis sprechen oder ein Service raushandeln.
Zu guter Letzt – Flohmärkte: Leider konnten wir dort, bis dato, eher wenige Erfolge verbuchen. Zumeist sind die dort angebotenen Rennräder, schon etwas in die Jahre gekommen, oder preislich nicht sehr verlockend. Die Rennradsuche gestaltet sich auf einem Flohmarkt zumeist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Es sei denn, du besuchst einen speziellen Radflohmarkt in deiner Nähe.
Wie du siehst, gibt es unzählige Möglichkeiten, an ein gebrauchtes Rennrad zu kommen. Das geeignete Rennrad zu finden benötigt Zeit, deshalb unser nächster Tipp:
#2 – Übe dich in Geduld!
Wie Meister Yoda bereits richtig erkannt hat: „Keine Geduld hat der junge Mensch.“ Auch du wirst sehen, dass dir eine große Portion Geduld nicht schaden wird.
Materialschlachten sind bei Rennradfahrern und Triathleten nichts Ungewöhnliches. Im ersten Jahr kaufst du dir Aero-Aufleger für dein Rennrad, im nächsten Jahr bereits ein ganzes Zeitfahrrad. Die Aufleger brauchst du somit nicht mehr und verkaufst sie wieder. Nach nur einer bis zwei Saisonen sind sie nur mehr die Hälfte wert. So sieht der übliche Produktzyklus bei Triathleten oder Rennradfahrern aus. Durch die vielen Upgrademöglichkeiten im Triathlon- und Rennradsport bleibt der Gebrauchtwarenmarkt also immer gut gefüllt!
Solltest du im Moment kein geeignetes Rennrad finden, kann es oft nicht schaden, ein paar Wochen zu warten, denn ein voreilig getätigter Kauf rächt sich später mit Sicherheit! (Höre auf Meister Yoda und sei ein geduldiger Padawan!)
#3 – Mit einer Latte zwischen den Beinen zur richtigen Rahmengröße
Der dritte Tipp klingt nicht nur obszön, er sieht auch genauso aus. Damit du nämlich die richtige Rahmengröße für dich findest, solltest du zur Wasserwaage greifen. Stell dich barfuß (und am besten nur in Unterwäsche bekleidet, damit das Ergebnis nicht durch einen tief sitzenden Hosenboden verfälscht wird) mit dem Rücken zur Wand und schiebe die Wasserwaage waagrecht an der Innenseite deiner Beine hoch (du kannst auch ein Buch verwenden, aber eine Wasserwaage sieht definitiv lustiger aus). Sobald du einen deutlichen Druck in deinem Schritt spürst, misst du die Länge vom Boden bis zur Oberkante der Wasserwaage.
Mit der gemessenen Schrittlänge kannst du dann in verschiedenen Rahmengrößenrechnern deine ungefähre Rahmengröße bestimmen lassen.
Bitte beachte, dass es sich bei all diesen Werten um grobe Richtwerte handelt. Denn die Rahmengröße richtet sich nicht nur nach deiner Schrittlänge. In meinem konkreten Fall würde mir das Programm eine Rahmengröße von 55cm bei einer Schrittlänge von 83cm vorschlagen. Durch meinen (im Verhältnis zu den Beinen) kurzen Oberkörper, bevorzuge ich allerdings einen kleineren Rahmen.
Möchtest du dein Rennrad später vielleicht einmal zum Triathlonrad umbauen? Dann nimm dir auf alle Fälle eine kleinere Rahmengröße. Bei mir funktioniert folgende Faustregel recht gut: Körpergröße [cm] / 3,333 = Rahmengröße [cm]
Tipps 4 und 5
In unserem nächsten Beitrag erwarten dich teure Schaltgruppen und kompakte Kurbeln! Die richtigen Komponenten zu finden, ist als Einsteiger im Rennradsport oft schwierig. Deshalb helfen wir dir bei der Auswahl und zeigen dir, worauf du achten musst. Dafür musst du nur den 2.Teil unserer Serie lesen!
© Lukas